Die zweigeteilte Insel
Vermutlich ein Grund warum so manch ein Reisender einen spontanen Urlaub auf Zypern mit kritischen Blick betrachtet, ist die Begebenheit der geteilten Insel und deren Besetzung. So wird der Norden der Insel seit mehreren Jahrzehnten von türkischen Besetzungsgruppen besetzt und bildet einen eigenständigen Staat mit dem Namen türkische Republik Nordzypern. Diese Begebenheit ist jedoch nicht offiziell anerkannt, sondern ist vielmehr für die Türkei von enormer Bedeutung. Daher herrscht auch auf Zypern eine geteilte Meinung, ob die Insel nun eigentlich besetzt ist oder eben nicht. Tatsache ist jedoch, dass hier rund 84 Prozent der Bevölkerung aus griechischen Zyprioten besteht, während 13 Prozent türkischer Abstammung sind. Daher sind auf Zypern sowohl griechisch als auch türkisch die umgangssprachlichen und anerkannten Amtssprachen, und auch im Bereich der Währung wird dies nochmals deutlich.
Für den Urlauber auf Zypern bedeutet dies, dass er vorrangig diese Teilung nur in der Sprache wahrnehmen wird und vielleicht auch in so mancher touristischen Begebenheit wie Beherbergung, Speisen oder auch Sehenswürdigkeiten. Unruhen oder Aufstände hingegen wird man hier nicht wahrnehmen, da Zypern als eines der sichersten Reiseziele gilt und hier auch die Kriminalität eine nicht vernehmbare Mindestrate aufweist. Am deutlichsten wird dann vielleicht die Teilung nur in der Hauptstadt Nicosia, da diese eben genau an der Grenze liegt und hier eben beide Völker harmonisch nebeneinander leben.
Was man jedoch sicherlich etwas beachten sollte bei einem Aufenthalt auf Zypern ist die unterschiedliche Mentalität der Einheimischen sowie der Glaubensrichtungen. Denn während die griechischen Bewohner den christlich- orthodoxen Glauben angehören, sind die türkischen Bewohner dem muslimischen Glauben zugewandt und zollen diesem eine entsprechende Beachtung. Als Reisender sollte man dieser Glaubensform daher eine entsprechende Würdigung zu Teil werden lassen, und sich den Gewohnheiten der Einheimischen anpassen. Allerdings ist sicherlich ein Besuch der Moscheen auf Zypern eine wunderbare Erfahrung die man sich nicht entgehen lassen darf.
Beachtenswert ist zudem noch, dass in der nördlichsten Spitze der Insel Zypern auch heute noch einige Dörfer sind, die der maronitischen Bevölkerung angehören. Diese Menschen sprechen eine alte arabische Mundart, die leider immer mehr vom Griechischen beeinflusst wird. Einst vor vielen Jahrtausenden auf die Insel eingewandert, wird man gerade in diesem Inselteil noch das alte und ursprüngliche Zypern wahrnehmen, das vorwiegend aus Landwirtschaft besteht. Ein Ausflug hierhin wird sich daher für jeden Interessierten lohnen.
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